Themenreihe
Digitalisierung: Veranstaltungen und Gespräche
Online z. B. mit einer Nachrichten-App, in Suchmaschinen oder sozialen Netzwerken sein heißt dauerüberwacht sein, zerlegt in Daten über unser Kaufverhalten, unsere Autofahrten, über Krankheiten, politische Haltungen oder Kontobewegungen. Tabus kennen Datenkraken nicht. Nachdem die großen Internetfirmen uns so auseinandergenommen haben, setzen sie uns mittels Mustererkennung wieder zu Verhaltensprognosen zusammen und nutzen ihre Erkenntnisse zu Werbezwecken, in manchen Ländern aber auch bereits zur Strafverfolgung vermeintlich Verdächtiger.
Spätestens jetzt ist es dringend notwendig, unser Recht auf informationelle Selbstbestimmung in das schon längst real existierende Big-Data-Zeitalter zu übersetzen. Dabei nutzt es nichts, sich einer Facebook-Mitgliedschaft zu verweigern. Es gilt trotz allem, die Potentiale künstlicher Intelligenz und Big Data zu erschließen, aber individuelle Freiheit und die Privatsphäre gleichzeitig zu schützen. Gesellschaft – also jede*r einzelne von uns – und Politik müssen das jedoch wollen und in die Tat umsetzen.
Im Werkraum-Programm „Maschine Macht Mensch – Teil 2“ treffen keine Euphoriker auf Totalverweigerer, wie es das Grundmuster aktueller Fernsehtalkshows wäre. Wir laden Persönlichkeiten ein, die aufklären wie etwa Frank Rieger, Rena Tangens und Ben Wizner – nähern uns künstlerisch wie mit den 3 Robotern namens Paul oder Pinocchio 2.0.
Wir diskutieren mit Ranga Yogeshwar darüber, wie sich gesellschaftsverträgliche Technologien entwickeln lassen, wie wir über die Risiken und Nebenwirkungen sozialer Netzwerke wirksam informieren – oder ob tatsächlich alles digitalisiert werden soll, nur weil es machbar ist ... Wir freuen uns auf Ihre Fragen und Ideen!