Film, Themenreihe "Im Schatten Europas"
Do, 14.4.16
20 Uhr
Eintritt frei – Spende erwünscht
63 Min. mit anschließendem Gespräch
Filmstill zVg; Fotos © Juri Junkov
"Die Grenze ist der eigentlich fruchtbare Ort der Erkenntnis." Paul Tillich, Philosoph 1944
Als sich 2014 nur Wenige in Deutschland für die Flüchtlingsthematik interessieren, macht sich eine kleine Gruppe politisch engagierter Filmemacher zusammen mit dem Journalisten und Friedensaktivisten Elias Bierdel auf die Reise, um mit eigenen Augen zu sehen, was sich an den Rändern Europas zusammenbraut. Die Spurensuche führt von der griechischen Insel Lesbos bis nach Lampedusa, von der europäischen Stadt Ceuta bis nach Sizilien. Sie erzählt von bewegenden Begegnungen und Erlebnissen von Menschen auf der Flucht – und von der Absurdität europäischer Reisefreiheit im Vergleich zur Abschottungsgesellschaft.
Der Film zeigt spannend und authentisch, was jeder Europäer selbst erfahren könnte, wenn er seine Komfortzone verließe und sich ein eigenes Bild vor Ort machte. Dabei stehen nicht die politischen Zusammenhänge im Vordergrund, sondern Einzelschicksale und erlebbare Details, die ein Gesamtbild ergeben, das dem Zuschauer erzählt, wie es zur heutigen Situation kommen konnte. „Im Schatten Europas“ nimmt eine subjektive Haltung ein, die nicht vorgibt objektive Berichterstattung zu sein – sondern eine persönliche Reise auf Augenhöhe mit den Betroffenen. Das Filmteam begleitet Elias Bierdel, der seine Sicht auf die aktuelle Situation und seine Gedanken dazu schildert. Er führt zu Orten und Menschen, die Vergangenheit und Zukunft der europäischen Grenzen reflektieren: Migration lässt sich nicht aufhalten, war immer schon Teil der Weltgeschichte und wird es auch immer sein. Entscheidend bleibt die Frage, wie wir damit umgehen. Anschließendes Gespräch mit Elias Bierdel und dem Filmteam.
Ein Film von Florian Schnell, Julian Köberer, Dominik Berg, Jan Bihl, Simon Peter, Moritz Helmes (2016, 63 Min.)
Elias Bierdel
geboren 1960 in Berlin, Kindheit an der Mauer. Von 2002 – 2004 Vorsitzender und Geschäftsführer von„Cap Anamur“, einem gemeinnützigen Verein zur weltweiten humanitären Hilfe in Kriegs- und Krisenregionen. 2007 gründete Elias Bierdel „borderline europe – Menschenrechte ohne Grenzen” und ist seit 2010 Experte für „EU border management” im Friedenszentrum Burg Schlaining/Ö. Für sein Schaffen wurde er mit vielen Menschenrechtspreisen ausgezeichnet, u.a. „Blue Planet Award” Berlin, „Georg Elser Medaille” und „Aachener Friedenspreis”.