Theater, Themenreihe »Was wäre, wenn… ?«
Sa, 13.5.23
19.30 Uhr
Weitere Vorstellung am So 14. Mai, 16.30 Uhr
Eintritt: 9 € (Förderpreis 12 € | Förderpreis Plus 18 €)
Einlass & Werkraum-Bistro: ab 18.30 Uhr
Illustration © Werkraum Schöpflin; Portrait Bettina Grahs © Maria Gramsjäger; Portrait Lajos Talamonti © privat/zVg; Klassenfoto © privat/zVg
Die Performer*innen Bettina Grahs und Lajos Talamonti erfinden ein Klassentreffen, auf das sie erzählend zurückblicken. Die Erinnerung verschwimmt, eine »unscharfe Erzählung« nimmt ihren Lauf, darin wird ein (Wett-)Streit geübt, der den Charakter des Surrealen, der allen Wirklichkeitsbehauptungen innewohnt, enthüllt.
Die Frage ist eröffnet, wer zu welchem Preis Opfer oder Täter oder beides zugleich ist. Das Spiel um Macht und Machtlosigkeit, Erniedrigung und Triumph wird ausgelotet, experimentierend mit dem Abenteuer, sich selbst zu verlieren. Das Werkraum-Publikum kann Kompliz*in werden.
Bettina Grahs und Lajos Talamonti arbeiten in Berlin seit Jahren auf der Bühne zusammen und entwickeln live Erzählungen. Sie werfen sich gedankliche Impulse zu, die aus Ich-Perspektiven heraus an gesellschaftliche Fragen andocken.
Bettina Grahs wurde in Gelsenkirchen geboren und studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim und Performance Studies in Utrecht und Dartington. Nach Stationen mit im Kollektiv arbeitenden Gruppen in Berlin (sophiensaele, HAU Berlin) und Zürich (Gessnerallee), gehörte sie von 2006-2010 zum Ensemble am Theater Freiburg (Intendanz: Barbara Mundel), danach war sie Gast-Schauspielerin u. a. am Maxim Gorki Theater Berlin und Schauspiel Hannover. Seit zehn Jahren ist sie wieder in der Berliner Freien Szene tätig, wo sie mit verschiedenen Performance-Gruppen (u. a. Turbo Pascal) kollaboriert. 2022/23 arbeitete sie mit Rimini Protokoll an »16 Szenen für einen Wald« und mit Malte Schlösser und Team an »INKONSISTENZEN. Erfolg als Unterwerfung«, das im Januar 2023 Premiere am TD Berlin hatte.
Lajos Talamonti seit 1997 freischaffender Projektentwickler, Regisseur, Autor und Performer in der Freien Szene, für internationale Festivals und für Stadt-, und Staatstheater. Stationen waren: Studium klassischer Tanz/Ballettakademie Musikhochschule München (1981-90); Tänzer (1990-92) & Regieassistent/Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin; Theater-Leiter/Kunsthaus Tacheles; seit 1997 über 35 eigene Inszenierungen & Performances u. a. am Nationaltheater Mannheim, Staatstheater Karlsruhe, HAU, Sophiensaele, Theater an der Parkaue Berlin, Schwankhalle Bremen u. v. m.; Produktionen & internationale Gastspiele für Festivals & Spielstätten; Stückeentwickler mit Kindern & Jugendlichen; Leitung von Fortbildungen & Kursen; seit 2013 Teil der Performance-Gruppe Interrobang Berlin.
Mit Interrobang entwickelt er immersive performative Spiele-Settings und digitale theatrale Maschinen. Als Performer hat Talamonti u. a. mit Jerome Bel, Sascha Bunge, Martin Clausen, Gesine Danckwart, Forced Entertainment, Hans-Werner-Krösinger, Tanja Krone, Andreas Liebmann, Corinne Maier, Nico and the Navigators und Jacob Wren zusammengearbeitet.